Brand einer Lagerhalle
Uhr - Autor: von Alexander Fink, Feuerwehr Ittlingen
Am Samstag, den 19.10.2024, wurde die Freiwillige Feuerwehr Ittlingen um 18:14 Uhr zu einem Wohnungsbrand in die Mühlgasse alarmiert. Noch auf der Anfahrt wurde von der Leitstelle das Alarmstichwort erhöht und die Freiwillige Feuerwehr Eppingen hinzualarmiert.
Nachdem das Mehrzweckfahrzeug (MZF) und das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) an der Einsatzstelle eingetroffen waren, stellte sich der vermeintliche Wohnungsbrand als Vollbrand des rückwärtigen Anbaus einer Halle heraus, welche als Werkstatt und Lagerhalle genutzt wurde. Der Brand drohte sich unmittelbar in die Halle hinein auszubreiten, in welcher sich eine sehr hohe Brandlast befand. Ein Mitarbeiter des dort ansässigen Unternehmens war vor Ort und informierte die Wehr über mehrere Gasflaschen, welche sich an und in dem in Vollbrand stehenden Anbau befinden sollten. Aufgrund der engen Bebauung in der Mühlgasse, drohte das Feuer auf eine in unmittelbarer Nähe befindliche Scheune sowie mehrere Wohnhäuser überzugreifen. Wegen der vorgefundenen Lage wurde zusätzlich die Freiwillige Feuerwehr Kirchardt nachalarmiert.
Umgehend begann die Besatzung des Tanklöschfahrzeugs mit der Brandbekämpfung. Hierzu ging ein Trupp unter schwerem Atemschutz aus nördlicher Richtung durch die benachbarte Scheune hindurch an das Feuer heran. Dabei konnten zwei Gasflaschen geborgen werden, bevor diese direkt den Flammen ausgesetzt waren. Das primäre Ziel war es, zunächst eine Brandausbreitung zu verhindern. Gleichzeitig ging ein zweiter Trupp zur Kontrolle in die Halle vor.
Kurz danach trafen die beiden Löschgruppenfahrzeuge (LF 8/6 und LF 8) an der Einsatzstelle ein. Deren Besatzungen führten einen massiven Löschangriff mit drei C-Rohren sowie einem B-Rohr von südlicher und östlicher Richtung her aus, um ein Ausbreiten des Brandes sowohl auf die noch intakte Halle als auch auf zwei benachbarte Wohnhäuser zu verhindern. Damit wurde der Brand gleichzeitig aus drei Richtungen bekämpft.
Die zwischenzeitlich eingetroffenen Wehren aus Kirchardt und Eppingen unterstützten mit zahlreichen Kräften bei der Brandbekämpfung. Die Führungsgruppe der Feuerwehr Eppingen baute mit dem Einsatzleitwagen (ELW) eine Einsatzleitung vor Ort auf. Aufgrund des hohen Wasserbedarfs war zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung der „Zweckverband Wasserversorgungsgruppe Oberes Elsenztal“ an die Einsatzstelle gekommen.
Nach etwa 30 Minuten intensiver Brandbekämpfung war der Brand unter Kontrolle gebracht und eine Ausbreitung erfolgreich verhindert worden. Es wurden drei weitere Gasflaschen geborgen, welche zum Teil schon abgeblasen hatten. Im weiteren Verlauf des Einsatzes galt es, umfangreiche mehrstündige Nachlöscharbeiten durchzuführen, da in dem Brandobjekt ständig Glutnester aufflammten und auch Metallteile in Brand geraten waren. Um an diese Glutnester heranzukommen, musste in kräftezehrender Arbeit Brandschutt händisch aus dem Objekt getragen werden. Dazu waren zahlreiche Atemschutzgeräteträger notwendig, weshalb zwischenzeitlich weiteres Personal aus Eppingen nachgefordert wurde.
Über die Drehleiter der Feuerwehr Eppingen und mit mehreren Wärmebildkameras wurden umfangreiche Nachkontrollen, auch an benachbarten Objekten, durchgeführt.
Da zwischenzeitlich die Dunkelheit einsetzte, musste die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden. Hierbei kam unter anderem das erste Mal der neue Anhänger „Strom/Licht“ des Landkreises zum Einsatz, welcher seit Kurzem bei der Feuerwehr Ittlingen stationiert ist.
Der Rettungsdienst war zur Absicherung der Einsatzkräfte und zur Behandlung möglicher Verletzter zunächst mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) und zwei Rettungswagen (RTW) vor Ort. Im späteren Einsatzverlauf wurde dieser vom DRK-Ortsverein Eppingen abgelöst, welcher mit zwei Einsatzkräften und einem Krankentransportwagen (KTW) zur Einsatzstelle kam. In Zusammenarbeit mit dem DRK-Ortsverein Elsenz übernahm dieser auch die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Snacks. Eine Person, die vermutlich Rauchgase eingeatmet hatte, wurde vom Rettungsdienst untersucht.
Nachdem gegen 21 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden konnte, wurden die Wehren aus Kirchardt und Eppingen aus dem Einsatz herausgelöst. Gegen 22:30 Uhr konnten auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ittlingen die Einsatzstelle verlassen und ins Gerätehaus zurückkehren. Zwischen 23 und 0 Uhr fand zur Sicherheit eine Brandnachschau/Kontrolle statt, bevor der Einsatz, nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft im Gerätehaus, um 0:30 Uhr beendet war.
Bei diesem Einsatz zeigte sich wieder einmal die hervorragende überörtliche Zusammenarbeit der Feuerwehren und Hilfsorganisationen bei größeren Schadenslagen.
Im Einsatz befanden sich rund 125 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Regelrettungsdienst, DRK und Wasserversorger mit insgesamt 24 Fahrzeugen. Auch Bürgermeister Kai Kohlenberger und seine Stellvertreter, Karlfred Ebert und Simone Eglsäer, machten sich vor Ort ein Bild von der Lage.
Die Brandursache ist zurzeit noch unbekannt; die Polizei ermittelt.
Hier geht es zum Bericht der Heilbronner Stimme:
Hier geht es zum Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung: