Jahreshauptübung 2017
- Autor: Bernd Friedrich, Feuerwehr Ittlingen
Am 13. Mai 2017 ertönten pünktlich um 16:30 Uhr die Sirenen der Gemeinde Ittlingen. Kurz darauf konnte man die Martinshörner der Feuerwehrfahrzeuge durch die Straßen und Gassen der Gemeinde heulen hören. Zum Glück wurde hier nur der Ernstfall im Lagerbereich des Ittlinger Lagerhauses geübt. Bei dieser Übung wurde folgende Lage angenommen.
Während des Verladevorgangs im Stahlsilo gerät das Getreide in der Hebeanlage durch einen technischen Defekt in Brand. Nach Eintreffen der ersten Kräfte mit dem TLF 16/25 wurden diese durch den Marktleiter über die Lage vor Ort informiert. Er teilte mit, dass zwei seiner Angestellten im Bereich des Stahlsilos vermisst werden. Die Kräfte des TLF 16/25 bekamen den Befehl Personensuche unter Atemschutz, hier kam die Wärmebildkamera zum Einsatz, da im Bereich des Silos eine starke Verrauchung festzustellen war. Das LF 8/6 bekam ebenfalls den Auftrag „Personensuche unter Atemschutz“ und anschließende Brandbekämpfung. Die Floriansjünger im Innenangriff fanden rasch die vermissten Personen, diese wurden dem DRK zur weiteren Behandlung übergeben.
Die Besatzung des LF8 baute unterdessen eine unabhängige Wasserversorgung für das LF8/6 aus der nahe gelegenen Elsenz auf. Nach dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte aus Kirchardt und Eppingen wurde festgestellt, dass sich der Brand über die Hebeanlage und den Querförderer weiter ausgebreitet hatte. Da nur eine kleine Wendeltreppe auf das obere Stockwerk des Stahlsilos führte, entschied man sich, aus Sicherheitsgründen einen Trupp unter Atemschutz über die Drehleiter diesem Bereich zuzuführen. Über einen nahe gelegenen Hydrant und das Tanklöschfahrzeug der Kameraden aus Eppingen wurde für diesen Abschnitt die Wasserversorgung sichergestellt. Die Kameraden aus Kirchardt bekamen einen Abschnitt im Bereich des Großsilos zugewiesen. Auch hier konnte eine Verrauchung im Bereich der Förderanlage festgestellt werden. Nach weiterer Erkundung durch einen Atemschutztrupp wurde auch hier eine Person gerettet und dem DRK übergeben. Im Anschluss dieser Manöver und Maßnahmen wurde das Gebäude durch Überdrucklüfter belüftet und rauchfrei gemacht.
Im Verlauf der groß angelegten Übung wurde durch die Besatzung des ELW (Einsatzleitwagen) der Kameraden aus Eppingen und Florian Hernik die Einsatzleitung aufgebaut. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte wurden hier Lagekarten des Objekts und verschiedene Funkkanäle für die einzelnen Einsatzabschnitte eingerichtet.
Bei der anschließenden Manöverkritik bedankte sich Kommandant Florian Hernik bei den anwesenden Feuerwehren und dem DRK ganz herzlich. Es hat alles recht gut geklappt, die Opfer waren wie immer gut geschminkt. Am Anfang war es zwar etwas stressig, da das Gebäude relativ groß, unübersichtlich und nicht ganz einfach war, aber die Aufgaben wurden alle gut gemeistert.
Bürgermeister Achim Heck war stolz darauf, dass sich die Floriansjünger an dieses große und anspruchsvolle Objekt heran getraut haben. Dies sei nicht selbstverständlich und zeuge von guter Ausrüstung, sowie von guter Ausbildung der Feuerwehrkameraden, betonte Bürgermeister Heck. Es war eine tolle Durchführung, ganz besonders die Moderation, durch die das Einsatzgeschehen den „Schaulustigen“ verständlich gemacht wurde. In dem verwinkelten Gebäude (der Gemeinderat hatte im Anschluss Gelegenheit zu einem Rundgang) war die neu angeschaffte Wärmebildkamera eine große Hilfe für den Angriffstrupp. Er ist dankbar, wenn die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren bei Einsätzen genauso toll klappt wie heute. Aber nur durch das Üben solcher gestellter Szenarien kann das erreicht werden.
Danke an alle für ihr Engagement, besonders an Florian Hernik.
Anschließend saß man noch gemütlich bei Essen und Trinken zusammen und pflegte die Kameradschaft zwischen den Wehren.