Hauptübung 2016
- Autor: Bernd Friedrich, Feuerwehr Ittlingen
Bei der diesjährigen Jahreshauptübung wurde folgende Lage angenommen. Durch Arbeiten an der Heizungsanlage im Keller der örtlichen Grundschule ereignete sich eine Verpuffung. Zwei Arbeiter sind verletzt und noch im Heizungsraum, die Kinder verlassen die Schule über die rückwärtige Fluchttreppe. Zwei Kinder werden vermisst. Das Schulgebäude ist komplett verraucht.
Das Tanklöschfahrzeug 16/25 bekam folgenden Auftrag: „Menschenrettung aus dem Heizungsraum mit anschließender Brandbekämpfung.“ Hierzu begab sich der Angriffstrupp unter Atemschutz mit Wärmebildkamera auf den Weg in den Keller, um die Monteure zu retten. Der Wassertrupp suchte, ebenfalls unter Atemschutz, die beiden vermissten Schüler. Hier wurde angenommen, dass sie sich auf dem WC befinden und dieses wegen der Rauchbeaufschlagung nicht mehr verlassen können. Die Annahme bestätigte sich, die Schüler konnten mit Fluchthauben gerettet werden.
Die Kameraden des Löschgruppenfahrzeugs 8/6 stellten die Wasserversorgung für das TLF 16/25 und das eigene Fahrzeug her. Anschließend begannen auch sie mit der Brandbekämpfung und stellten einen Sicherungstrupp für die Kameraden, die unter Atemschutz im Gebäude tätig waren.
Unser Löschgruppenfahrzeug 8 baute zu Beginn eine Wasserversorgung aus der nahegelegenen Elsenz auf. Im weiteren Verlauf wurde ein geborstenes Kellerfenster an der Rückseite der Schule entdeckt. Hier schlugen Flammen an der Fassade empor. Mit einer Riegelstellung konnte die weitere Brandausbreitung verhindert werden.
Bei der anschließenden Manöverkritik waren sich Feuerwehrkommandant Hernik und Bürgermeister Heck einig, dass die Übung gut geklappt hat. Die Schüler verließen das Gebäude zügig über die neu installierten Fluchttreppen. Auch unsere neue Wärmebild-kamera hat sich als überaus nützlich erwiesen, wenn es darum geht Personen in verrauchten Gebäudeteilen zu finden. Hierdurch entfallen das zeitaufwändige, fächer-förmige Absuchen von Räumen und das Tasten nach vermissten Personen. Die Zusammenarbeit mit den Kameraden des DRK Ittlingen, welche sich um die Versorgung der Verletzten kümmerten, hat ebenfalls gut funktioniert.
BM Heck betonte die Wichtigkeit einer solchen Übung: Die Grundschule stellt die Rettungskräfte in einem Ernstfall vor besondere Herausforderungen. Durch die Evakuierung der Kinder über die Rückseite der Schule, in Verbindung mit dem abseits vom Einsatzgeschehen eingerichteten Sammelplatz, wissen die Eltern sofort wo sie ihre Kinder finden können. Hierdurch werden Behinderungen der Rettungskräfte vermieden. Zudem lernen die Kinder und Lehrkräfte im Rahmen einer solchen Übung, wie man das Gebäude zügig über die Fluchttreppen verlässt. Hier ist die Schulleitung gefordert, mit regelmäßigen Übungen für Routine zu sorgen. Nach der Manöverkritik konnte bei gemütlichem Beisammensein im Feuerwehrhaus der Hunger und Durst gestillt werden.