Stadtbahnunfall zwischen Ittlingen und Reihen

Uhr - Autor: Marco Glietsch, Feuerwehr Eppingen / PD Heilbronn

Am Donnerstag Morgen, den 01. Februar, gegen 7:50 Uhr wurde die Feuerwehr Eppingen zu einem Bahnunfall zwischen Ittlingen und Reihen alarmiert.  Fünf Minuten später wurde zusätzlich noch die große Einsatzschleife ausgelöst.
Am Einsatzort angekommen stellte sich heraus, dass ein PKW an einem unbeschranktem Bahnübergang von einem Zug erfasst und mitgerissen worden ist. Hierbei wurde der Fahrer eingeklemmt und schwer Verletzt.
Die Feuerwehr schaffte zuerst mit hydraulischem Rettungsgerät über die Beifahrerseite einen Zugang für den Rettungsdienst, der den Verletzten stabilisierte.
Anschließend wurde mit der Seilwinde des Rüstwagens der PKW unter der Lok vorgezogen, um ein weiteres Arbeiten zu ermöglichen. Nachdem der Beifahrersitz für einen besseren Zugang entfernt wurde, konnte mit dem Hydrozylinder die Fahrgastzelle vergrößert und der schwer verletzte Fahrer befreit werden.
Im Einsatz waren insgesamt ca. 10 Einsatzfahrzeuge, davon vier von Eppingen.
Die Feuerwehr Eppingen war mit 21 Mann am Einsatz beteiligt.

Einsatzdauer: 90 Minuten
Fahrzeuge: VRW, RW, LF, ELW

Im Einsatz waren außer der Feuerwehr Eppingen: Feuerwehr Ittlingen, Feuerwehr Sinsheim, Rettungsdienst, THW, Polizei, Bundespolizei und Notfallmanager der Deutschen Bahn sowie der Kreisbrandmeister Uwe Vogel

Durch den Ausfall der Zugverbindung setzte die Deutsche Bahn Ersatzbusse ein.

Polizeibericht:

Bei einem Unfall zwischen einem Nissan und einem Regionalzug am Donnerstagmorgen kurz nach dem Bahnhof Ittlingen ist der Autofahrer schwer verletzt worden.

Der 44-jährige Mann hatte gegen 07.45 Uhr mit seinem Fahrzeug an einem unbeschrankten so genannten Feldwegübergang die Gleise überquert. Wieso er den Zug, der in Richtung Sinsheim unterwegs war, übersehen hatte, ist noch unklar.
Das Auto wurde an der Fahrerseite frontal erfasst und etwa 200 Meter bis zum Stillstand des Zuges mitgeschleift. Der Zugführer hatte eine Notbremsung eingeleitet. Durch die Feuerwehren Eppingen und Ittlingen wurde der lebensgefährlich verletzte Autofahrer aus seinem total beschädigten Nissan befreit und ins Krankenhaus gebracht, wobei sich die Rettungsaktion als sehr schwierig gestaltete. Keiner der 18 Fahrgäste wurde verletzt.

Den ersten Erkenntnissen nach beläuft sich der Schaden an der Lok auf etwa 3.000 Euro. Die eingleisige Strecke musste gesperrt werden, die Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Mit einer Ersatzlok wurde der komplette Zug abgeschleppt. Anschließend erfolgte eine Begutachtung des Gleiskörpers auf Beschädigungen hin. Wegen der Rettungsmaßnahmen wurde die L 592 bis kurz vor 10.00 Uhr gesperrt.

Ergänzung:

Möglicherweise hat es sich bei dem Unfall um die Verkettung unglücklicher Umstände gehandelt: Der Pkw-Fahrer hatte kurz vorher vor dem Bahnübergang angehalten, um einen entgegen kommenden Baustellen-Lkw durchfahren zu lassen. Dieser war auch unmittelbar bevor der Zug ankam über die Gleise gefahren.
Nachdem er den Laster hat passieren lassen war der 44-Jährige losgefahren. Natürlich hätte er vorher nach links und rechts schauen müssen - dies hat er wahrscheinlich unterlassen. Durch den vorher fahrenden Lastwagen könnte der Nissan-Fahrer abgelenkt gewesen sein, ihm war die Sicht nach links verdeckt und das zweimalig abgegebene Signal des Lokführers konnte er vermutlich nicht hören.
Mit lebensgefährlichen Verletzungen (Stand 13.00 Uhr) liegt der Verunglückte im Krankenhaus.
Die Bahnstrecke wurde um 11.40 Uhr wieder frei gegeben, acht im Fahrplan gelegene Züge mussten gestrichen werden.

 

Queller: KFV Heilbronn

Einsatzbilder: